Wieviel Nähe darf sein? Wieviel Distanz muss sein?

Abgesehen davon, dass in Zeiten von Corona und Distance-Learning das Thema von Nähe und Distanz noch einmal eine andere Wendung bekommen hat, bleibt es in Bezug auf Instrumental- und Gesangseinzel- sowie auf Gruppenunterricht in Tanz und Bewegung ein aktuelles wenna uch heikles Thema. Der Begriff von Nähe und Distanz hat in zeiten von Distance learning und Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes einen neuen Fokus bekommen.

Musizieren ist körperliche Erfahrung und oft auch tiefgehendes emotionales Erleben. Im Musikschulalltag ist „berührender Unterricht“ auch im Sinne von körperlicher Nähe immer wieder notwendig, vor allem dann, wenn es um Haltungsanleitungen, Kontrolle von Atmung und der Vermittlung von Bewegungsabläufen geht.  Eine neue Sensibilisierung im Umgang mit Distanzen ist in letzter Zeit unumgänglich geworden. Daher umso wichtiger die Fragen: Wo aber liegt die Grenze zwischen pädagogisch notwendiger und bedenklicher Nähe? Das, was als Übergriff seitens von Schülerinnen und Schülern gedeutet werden könnte, entzieht sich möglicherweise der Wahrnehmung der Lehrperson. Missbrauchsvorwürfe gegenüber Musikschullehrpersonen sind deshalb nie ganz auszuschließen. Umso mehr drängt sich in Zeiten einer allgemeinen Sensibilisierung eine bewusste  Auseinandersetzung mit diesem Thema geradezu auf.

Stephan Hametner
Professor für Fachdidaktik Allgemeine Musikpädagogik an der PH OÖ. Psychotheratpeut, Supervisor und Coach in freier Praxis (Systemische Familientherapie). Langjähriger Mitarbeiter an der Männerberatung des Landes OÖ mit Erfahrung sowohl in Opfer- als auch Täterarbeit. Seit 2018 externer Berater, Fortbildner und Supervisor und in der Erarbeitung von Präventionsmaßnahmen zu diesem Thema für das LMSW OÖ.

Zielgruppe: alle PädagogInnen | Kreativakademie-ReferentInnen
begrenzte TeilnehmerInnenzahl

Anmeldeschluss: So 21. Juni 2020