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Musikschulentwicklung, Chancen der Zukunft
Ein neues Gemeindebedienstetenrecht sowie die Novelle zum Musikschulgesetz stellen die niederösterreichischen Musikschulen vor einen großen Veränderungsprozess. Über die Neuerungen, Auswirkungen und die Chancen, die dieser Prozess bietet, diskutierten rund 110 Musikschulleiterinnen und -leiter aus ganz Niederösterreich bei der Gesamtleiter:innentagung 2023 unter dem Titel „Musikschulentwicklung, Chancen der Zukunft“. Das MKM Niederösterreich setzte sich zum Ziel, diesen Tag als Informations- und Austauschplattform für die geballte Kraft niederösterreichischer Musikschulen zu veranstalten.
„Wir sind uns bewusst, dass Änderungen auch immer mit Diskussionen und Arbeit verbunden sind, sie sind aber auch eine große Chance und notwendig, um die Qualitätssicherung in den niederösterreichischen Musikschulen und die Finanzierbarkeit der kulturellen Nahversorgung vor Ort zu gewährleisten. Es ist uns daher ein besonderes Anliegen, Klarheit in die Neuerungen zu bringen. Jedes Anliegen, jede kritische Stimme und jeder Hilferuf wird seitens des MKM Niederösterreich ernstgenommen und gehört“, versichert MKM Niederösterreich-Geschäftsführerin Tamara Ofenauer-Haas.
Auch Kultur.Region.Niederösterreich-Geschäftsführer Martin Lammerhuber setzte ein dementsprechendes Zeichen und eröffnet mit den Worten: „Ich kann Ihnen an dieser Stelle nur einen großen Dank aussprechen für alle Anregungen, für alle Kritikpunkte, für alle artikulierten No-Gos und für das Hoffnung machen, dass es gute und wichtige Reformen sind.“
Die Musikschule von morgen – Veränderungen als Chance beim Podiumsgespäch
„Die Arbeit in den Musikschulen ist eine gesellschaftsrelevante (Aus-)Bildung, deren Qualität auch in Zukunft gesichert werden muss", so Ulrike Sych, die Rektorin des mdw, im Rahmen des Podiumsgesprächs der Tagung.
Klare Ansagen lieferte Hannes Pressl, Präsident des NÖ-Gemeindebundes, im Zuge des von Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, moderierten Podiumsgesprächs:
„Die Musikschulen liegen in der Verantwortung der Gemeinden – wir wollen den qualitativ hochwertigen Musikschulunterricht sichern und mit der Musikschulreform die Rahmenbedingungen für die Musikschulzukunft schaffen und niemanden auf der Strecke lassen“, so Pressl, der auch bestätigt, dass der Gemeindebund beratend und unterstützend an die Gemeinden im Rahmen der Umsetzung der neuen Gesetzeslage herantreten wird.
Die Leiterin des Gemeindeverbands der Musikschule Ober-Grafendorf Anna Thallauer zeigt in der Diskussion die zukünftige organisatorische Vereinfachung durch größere Musikschulverbände auf: „Lehrende von sogenannten Mangelinstrumenten haben in einem Verband nur mehr einen Dienstgeber und größere Unterrichtsmöglichkeiten!“
Musikschulen sind Regionalkultur
Ein Slogan, der in Niederösterreich die Realität abbildet! Durch die feingliedrige Struktur der Musikschulen sind diese stark in den einzelnen Regionen verwurzelt. Wie und vor allem warum die Zugehörigkeit zu Regionen entsteht, welche Wertigkeit ihnen beigemessen werden sollte und welche Rolle Regionalität für die Musikschulen der Zukunft spielt, zeigte Josef Wallenberger aus dem Team Wallenberger & Linhard Regionalberatung auf. Gemeinsam mit den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern erörterte er, inwieweit sich die Verankerung der Musikschulen in ihren Regionen auf die (kulturelle) Zukunft auswirken könnten.
Mit der Zeit gehen – ein Thema, das alle Berufssparten betrifft!
Im Zuge der Musikschulentwicklung steht das MKM den Musikschullehrenden in vielen Bereichen beratend zur Seite. Der individuelle Zugang, die Erwartungshaltung an den Beruf im Allgemeinen, an die Tätigkeit als Lehrende im Besonderen und der Umgang mit beruflichen Veränderungen sind nur einige Themen, die von Keynotespeakerin Lena-Marie Glaser in ihrem Vortrag „Arbeit auf Augenhöhe“ zur Sprache gebracht wurden.